Gedichte
   
   
   
   
   
 

Die Dichter
Übersetzung aus dem Arabischen

Andrea Haist

Qassim Haddad

Die Dichter nehmen die Natur voraus.
Sie erfinden und
sie bauen eine Hütte, aus der eine Bande junger Rowdys tritt.
Eine zeitlang singen sie
und bahnen einen Weg, damit Wasser die Gestalt eines Flusses erhält.
Sie streuen ein Gedächtnis für Bäume in den Lehm.
Die Vögel entdecken ihre Farben in den Worten eines Gedichts
Und suchen sich ungewöhnliche Namen aus.
Wenn die Dichter aus dem Schlaf heraustreten,
beginnen auch die Rowdys mit ihren Untaten.
Sie albern ein wenig herum
und rempeln einander an. Als ob die Natur sie gepackt hätte,
stürmen, blitzen und donnern sie,
und ihre Gliedmaßen schrumpfen, als ob die Jahreszeiten
sogleich begännen, als ob die Kindheit plötzlich Gestalt annähme,
Und die Augen
starren mit Faszination auf dieses improvisierte Spiel der Natur.
Ausgelassen begehen sie Untat auf Untat,
wie Gedichte verbrennen im Glanz der Zeit.
Die Geschöpfe  öffnen Geschenke
und entnehmen ihnen bezaubernde Bilder, als hätte eine Zunge den Grund für die Schöpfung geleckt, und die über den Anfang

verblüfften Menschen
küssen das gläserne Eis, das ihr Spiegelbild schmückt, um zu sehen,

was Dichter aus unseren matten Träumen machen.
Die Poesie spielt zerstreut mit Prosa,

und die Rowdys begehen ihre Taten ungestraft,
wie ein Kind, das die Brust seiner Mutter zerkratzt und an ihr weint,
wie ein Text, der seine äußere Form durchbricht.
Dann fällt der Apfel der Liebe herab,
und die Frau gibt sich einem Geliebten hin, den sie verlor.
Wie der Wolf eine unwahre Geschichte durch ein blutiges Hemd enthüllt,

und die schuldlosen Brüder ihre Tat eingestehen,
verzeiht die Natur einem übermütigen Schpfer
und betet ihn an.

 

 

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